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Villa Oppenheim
Die Villa wurde im Jahre 1883 für Benoit Oppenheim errichtet. Der Berliner Architekt Hermann von der Hude erbaute das Haus nach Vorbild der palladianischer Villen.
Der von 1508- 1580 lebende Andrea Palladio war einer der berühmtesten Architekten der Welt. Geboren in Padua schuf er die meisten Gebäude in Vicenza in Venetien. Von Andrea Palladio sind viele Zitate überliefert. Wobei ein Zitat nichts von seiner Bedeutung verloren hat. Es lautet: „Natur und Architektur müssen eine Einheit bilden.“ Über Jahrhunderte wurden besonders in den Südstaaten der USA und in England Villen im palladianischen Stil errichtet. Da die Familie Oppenheim auch sehr kunstinteressiert war, wurde sie sicherlich auch von der Begeisterung für Palladio angesteckt. Die Villa fasziniert durch ihre klaren Strukturen, ohne überflüssige Schmuckelemente.
Der Portikus mit Freitreppe und die über zwei Etagen gehenden Säulen sind das charakteristische der Villa. Von der Begeisterung wurde auch der deutsch amerikanische Maler Lyonel Feininger angesteckt, dessen Entwicklung zum Kubismus ist eng mit der Villa Oppenheim verbunden. Der Künstler weilte von 1908-1913 mehrmals auf Usedom.
Die Villa ist aber auch deutsche Geschichte, sie wurde vom jüdischen Bankier Berniot Oppenheim erbaut. Während der NS-Zeit befand sich in der Villa die Ortsparteizentrale der NSDAP.
In der DDR war die Villa Gästehaus des Ministeriums für Staatssicherheit und Erich Mielke weilte auch mehrmals in dem Gebäude. Nach der Wende wurde die Villa an die Familie Oppenheim zurück gegeben und verkauft, vor einigen Jahren ein erneuter Verkauf.
Die Resdenz Bleichröder
Die neobarocke Villa wurde 1908 durch Hans von Bleichröder errichtet, der Architekt war der Stettiner Regierungsbaurat Wechselmann.
Der Vater Gerson von Bleichröder wurde als erster Jude Deutschlands in den erblichen Adelstand erhoben, er verwaltete u. a. das Privatvermögen von Reichskanzler Bismarck. Der Grundriss des Hauses zeigt deutlich, wozu es errichtet wurde, nämlich um gesellschaftliche Anerkennung zu erlangen. Die Villa ist ein zweigeschossiger Putzbau mit Attika, Mansarddach und Gauben und im Detail einigen Jugendstilelementen. Das Erdgeschoss war ursprünglich eine einzige große Festhalle während die Familie in der ersten Etage wohnte. An der Rückseite ist der ursprüngliche Zaun zwischen massiv verputzten Pfeilern mit einem großem zweiflügligem Tor und der ebenfalls von Wechselmann errichteten Remise erhalten.
In der NS-Zeit wurde die Villa als Müttergenesungsheim der NS–Volksfürsorge genutzt.
In der DDR-Zeit hatte in der Villa zeitweise der FDGB-Chef Harry Tisch sein Domizil.